Kursthemen

  • Einsatzmöglichkeiten

    Die auf dem SoKo LMS verfügbaren Lernmaterialien wurden vom Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) erstellt. Sie sind für den Einsatz in der dualen Erstausbildung an den Lernorten Betrieb, Berufsschule und überbetriebliche Bildungsstätte konzipiert. Die „VR-Filme zu Konfliktpotenzialen in der Ausbildung" und die „Learning Nuggets als Begleitmaterial" können in Handel, Handwerk und Industrie, aber auch für die branchen- und berufsfeldübergreifende Ausbildung sowie im Rahmen der Lernortkooperation genutzt werden.

    Eine nach Themen sortierte Auflistung der SoKo VR-Filme und Begleitmaterialien ist unter „360°-Videos und Begleitmaterialien" abrufbar:

    • Bereitgestellt werden VR-Filme zu verschiedenen Konfliktszenarien in der Ausbildung mit Branchenbezug zu Handel, Handwerk und Industrie. Im Mittelpunkt stehen dabei folgende Themen: „Bring- und Holschuld", „Personaleinsatzplanung" und „Umgang mit Fehlern".
    • Die Filme werden ergänzt durch Begleitmaterialien. Diese umfassen Hintergrundinformationen, Hinweise zur Unterrichtsgestaltung, Handlungs- und Reflexionshilfen sowie Lernvideos zu den Themen „Soziale Kompetenz in der Ausbildung", „Grundlagen der Kommunikation", „Umgang mit Konflikten" und „Interkulturelle Kompetenzen".

    Es bieten sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten für die SoKo VR-Filme und die Begleitmaterialien an und zwar folgende:

    • Mit Hilfe der Lernvideos zu den Themen „Dimensionen sozialer Kompetenzen", „Umgang mit schwierigen Kund*innen", „Tipps für effektives Konfliktverhalten", „Feedback geben und Feedback nehmen" und „erfolgreiche Kommunikation (Vier-Ohren-Modell)" erhalten Auszubildende und auch Ausbildende Material zum Selbststudium. Die Anwendung sollte bei Auszubildenden immer mit einem konkreten Arbeitsauftrag verbunden sein; z. B. mit der Aufforderung, die Inhalte auf den eigenen Ausbildungsalltag zu beziehen. Das Lernvideo „Lernprozessbegleitung in der Ausbildung" ist für Ausbildungsverantwortliche gedacht, die sich mit diesem neuen Konzept vertraut machen wollen. Es bietet dafür einen ersten Einstieg. Um eine Perspektivübernahme anzuregen und Auszubildende für die Rolle des Ausbildungspersonals zu sensibilisieren, kann das Lernvideo auch bei Auszubildenden eingesetzt werden.
    • Die Reflexionshilfen können von (über-)betrieblich Ausbildenden und Lehrkräften in seminaristischen Lernsettings als Unterrichtsleitfaden verwendet werden. Teilweise sind sie auch als Arbeitsauftrag für Auszubildende in Einzel- oder Gruppenarbeit nutzbar, wie etwa die Reflexionshilfe „Selbsteinschätzung zu Konflikttypen und -strategien". Die Reflexionshilfe „Fragensammlung zur Konfliktbearbeitung" kann in Teamsitzungen eingesetzt werden. Verfügbar sind insbesondere verschiedene Reflexionshilfen zur Förderung interkultureller Kompetenzen. Alle Reflexionshilfen bieten sich auch für den Einsatz bei Seminaren zur Fortbildung von Ausbilder*innen an.
    • Die Präsentationen begleiten die Lernvideos. Sie sind als Hilfsmittel für die Gestaltung von Seminaren für Auszubildende und Ausbilder*innen gedacht und können z. B. als Tischvorlagen verwendet werden. Die Präsentation zu „Basisinformationen SoKo VR" bietet einen Einstieg in das Thema „Förderung sozialer Kompetenzen mittels VR-Technologie".

    Die SoKo VR-Filme und die Begleitmaterialien wurden im Berufsschulunterricht in wertebildenden Fächern erprobt. Sie können aber ebenso im (über-)betrieblichen Ausbildungskontext und in Teambesprechungen im Betrieb eingesetzt werden. Sie können auch von Unternehmen eingesetzt werden im Rahmen eines Onboardings oder eines Teambuildings bei Auszubildenden. Zu nennen sind ebenso Veranstaltungen zur Fortbildung des Ausbildungspersonals. Weitere Einsatzmöglichkeiten sieht das an der Produktentwicklung beteiligte (Aus-)Bildungspersonal in der Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Jugendberufshilfe und Jugendarbeit sowie bei interkulturellen Trainings und in der beruflichen Weiterbildung.


    • Erfahrungen aus der Erprobung

      Die SoKo VR-Filme und die Begleitmaterialien wurden von Auszubildenden und Ausbilder*innen aus Betrieben und Berufsschulen erprobt. Das Urteil fiel sehr positiv aus. Expert*innen aus dem (Aus-)Bildungsbereich, die ebenfalls testen durften, gaben ebenfalls durchweg positives Feedback.

      Der Mehrwert des Einsatzes von VR-Technologie zur Förderung sozialer Kompetenzen in der Ausbildung wird von (Aus-)Bildungspersonal vor allem in folgenden Bereichen gesehen:

      • Der Umgang mit der VR-Technik macht den Auszubildenden und Ausbilder*innen Spaß. Jugendliche zeigen in der Regel ein hohes Interesse an VR-Inhalten und können dadurch zu sozialem Lernen motiviert werden.
      • Auszubildende und Ausbilder*innen können mittels der SoKo VR-Filme authentische Konfliktsituationen aus dem betrieblichen Umfeld wiederholt hautnah erfahren und die Konsequenzen unterschiedlicher Handlungsoptionen aus Perspektive verschiedener Personen erleben. Vor allem diese wechselseitige Perspektivübernahme fördert das Verständnis füreinander sowie die Empathie- und Reflexionsfähigkeit.

      Das an der Entwicklung und Erprobung beteiligte (Aus-)Bildungspersonal betont aber auch, dass eine Einbettung der VR-Filme in ein Lernsetting notwendig ist. Dazu dienen die Begleitmaterialien zur Vermittlung von Hintergrundwissen und Kommunikationstechniken, zum Konflikttraining und zur Förderung interkultureller Kompetenzen.

      Im Zuge der Produktentwicklung hat insbesondere das (Aus-)Bildungspersonal, das bisher keine Erfahrung mit VR-Technik hatte, Bedenken hinsichtlich der Hürden, die einem Einsatz entgegenstehen. Die Bedenken erstreckten sich auf:

      • Anschaffungskosten der Technik bei Nutzung von Testgeräten (VR-Brillen bzw. Smartphones)
      • Sicherstellen der technischen Voraussetzungen bei Nutzung von Privatgeräten (Bring your own device)
      • fehlende Medienkompetenz der Auszubildenden und Ausbilder*innen
      • fehlende medienpädagogische Kompetenzen der Ausbilder*innen
      • hoher Betreuungsaufwand der Auszubildenden bei der Umsetzung des Lernsettings

      Alle Bedenken konnten jedoch im Zuge der Entwicklung und Erprobung durch positive Erfahrungen ausgeräumt werden. Denn die Umsetzung in Betrieb und Berufsschule ist einfacher als gedacht. Benötigt werden lediglich zwei Dinge: ein internetfähiges Mobiltelefon, das die Jugendlichen selbst mitbringen, und eine VR-Brille, die mit dem Smartphone verknüpft werden kann. Entsprechende Einstiegsmodelle („Cardboards") kosten teilweise weniger als einen Euro pro Stück.

      • Lernsetting zum Einsatz in der Berufsschule

        Erfolgreich erprobt wurde der Einsatz im Berufsschulunterricht. Bewährt hat sich für die Gestaltung einer Unterrichtsdoppelstunde (90 Minuten) folgendes Lernsetting:

        • Einstieg im Plenum: Abfrage „Erfahrungen im Betrieb – Konflikte am Flip-Chart sammeln" (10 Min.)
        • Gruppenarbeit an Stationen (mind. 15 Minuten pro Durchlauf => 60 Min.) auf Basis der VR-Filme und Begleitmaterialien:
          • Station 1: VR-Filme
          • Station 2: Lernvideo „Vier-Ohren"
          • Station 3: Selbsteinschätzung zum Konflikt-Stil
          • Station 4: Interkulturelle Kompetenzen „Perspektivwechsel"

        • Reflexion und Abschluss im Plenum: Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten für eigene Konflikte (20 Minuten)

        Für die Betreuung der Schüler*innen an den Stationen werden mindestens zwei Lehrkräfte benötigt. Mithilfe der Begleitmaterialien auf dem SoKo LMS können Lehrkräfte selbstständig geeignete Arbeitsaufträge für die Stationsarbeit entwickeln. Die Schüler*innen werden dadurch in die Lage versetzt, die Aufträge möglichst auch selbständig zu bearbeiten. Die Vermittlung interkultureller Kompetenzen empfiehlt sich insbesondere, aber nicht nur, in Klassen mit Schüler*innen mit Migrations- und/oder Fluchthintergrund.

        Um die VR-Filme und Lernvideos anzusehen, können die Schüler*innen eigene internetfähige Mobiltelefone mit Kopfhörern oder In-Ear- Kopfhörern nutzen. WLAN sollte von der Organisation bereitgestellt werden. Es wird empfohlen, die Schüler*innen vorab mit der VR-Technik vertraut zu machen, um den Aufwand für technischen Support während des Unterrichts möglichst gering zu halten.


        • Transfermöglichkeiten

          Alle auf dem SoKo LMS verfügbaren Filme und Materialien können kostenfrei genutzt, zur eigenen Verwendung bearbeitet, in das eigene (Aus-)Bildungsportfolio integriert sowie über eigene Plattformen und andere Medien verbreitet werden. Bei den SoKo Lehrmaterialien handelt es sich um Open Educational Resources (englisch, kurz OER) mit einer offenen Lizenz – auch zu den Metadaten oder Quellcodes erhalten Nutzer*innen bei Bedarf Zugang.

          Gerne können Sie die Lehrmaterialien an Interessierte weitergeben. Neuen Nutzer*innen helfen folgende Materialien beim Einstieg:

          Bei Veröffentlichung von Hinweisen zum SoKo LMS und bei Verbreitung der hier eingestellten Produkte bitten wir um Platzierung des folgenden Förderhinweises:

          Das Projekt SOKO VR-Brille wurde in der Förderbekanntmachung „Förderung sozialer Kompetenz in der dualen Ausbildung, insbesondere zur Integration von Flüchtlingen" unter dem Förderkennzeichen 01NN19011 durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt der auf der Lernplattform unter https://lms-sokovr.f-bb.de verfügbaren projekteigenen Produkte liegt bei den für die Projektumsetzung verantwortlichen wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung (f-bb).

          Bei Fragen und Anmerkungen können Sie uns gerne kontaktieren. Die Kontaktdaten der Ansprechpartner*innen finden Sie auf der SoKo-Projekthomepage


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